Hyperakusis – wenn alles zu laut ist
Hochsensible Menschen können über ihre verschiedenen Sinnesorgane mehr Reize wahrnehmen als die meisten ihrer Mitmenschen. Das betrifft oft auch das Gehör, sodass eine ausgesprochene Fein- bzw. Hellhörigkeit besteht und Geräusche viel stärker wahrgenommen werden. Unter Stress sind Hochsensible nicht selten anfällig für eine Hyperakusis. Darunter versteht man laut Wikipedia eine „krankhafte Überempfindlichkeit gegen Schall“, die von anderen Menschen meist gar nicht als unangenehm laut empfunden wird.
Welchen Einfluss hat meine Stressverarbeitung auf mein Innenohr?
Im Gegensatz zu unserem Hörvermögen unter alltäglichen Bedingungen bringen unsere Ohren in Stresssituationen sozusagen die maximale Leistung. Für unsere Vorfahren, die noch unmittelbar darauf angewiesen waren, Gefahren (z. B. durch Raubtiere) rechtzeitig wahrzunehmen, war ein detailliertes und hochsensibles Hörvermögen lebensnotwendig. Ein permanent erhöhter Stresspegel signalisiert unseren Ohren quasi einen „Dauer-Alarm-Zustand“. Dies führt zu einer anhaltenden Anspannung und ist für das Organ Ohr über einen längeren Zeitraum unerträglich.
Wie gehe ich nun aber damit um, wenn alles zu laut ist und alltägliche Geräusche die Nerven extrem strapazieren?
Der Körper teilt durch die Hyperakusis etwas Wichtiges mit: Was ich zu laut empfunden habe, war tatsächlich zu laut und durch die Hyperakusis beginne ich, mich richtig zu verhalten!
Alles in allem höchste Zeit, an meiner Selbstfürsorge zu arbeiten! Unser Körper verfügt über sehr wirksame Selbstheilungskompetenzen und wir dürfen lernen, ihn dabei zu unterstützen
Erste Hilfe
Da gibt es drei Erste-Hilfe-Maßnahmen, die, wenn sie konsequent angewendet werden, bereits zu einer deutlichen Entlastung beitragen:
- Gehörschutz!
- Viel trinken!
- Raus in die Natur!
Da eine Hyperakusis auch Begleitsymptom anderer Erkrankungen sein kann, sollten diese als Ursache ausgeschlossen werden. Auch wenn wir das Gefühl haben, besonders gut zu hören, ist das Gegenteil der Fall: Die Betroffenen haben eine abgesenkte Hörkurve. Das bedeutet, dass die Hörzellen geschwächt sind, was zu Geräuschempfindlichkeit führt.
Bei Hyperakusis arbeitet die Mittelohrmuskulatur nur reduziert oder sogar überhaupt nicht. Deshalb arbeite ich mit den Betroffenen an einer besseren Regulation. Der Vagusnerv wird dabei stimuliert, das System kann sich besser entspannen und die Mittelohrmuskulatur schaltet sich wieder ein. Durch diese Übungen kann sich die Hyperakusis massiv reduzieren und bei konsequentem Stressmanagement sogar verschwinden.
Leider findet man immer noch Empfehlungen, sich bei Geräuschempfindlichkeit „abzuhärten“ oder zu „desensibilisieren“. Damit ist dann meist gemeint, dass man sein Gehör zusätzlichen oder extrem lauten Geräuschen aussetzt. Dies funktioniert definitiv nicht!!! Die Folge solcher Manöver ist die Irritation und Erkrankung eines bereits überreizten Organs. Im Gegenteil: Die sinnvollste Maßnahme bei Hyperakusis ist ein konsequenter Gehörschutz! Denn wird das Ohr weiter dem Lärm ausgesetzt, können sich in der Folge Symptomatiken wie Hörsturz, Tinnitus und Hörverzerrung (Dysakusis) daraus entwickeln.
Um eine nachhaltige und dauerhafte Heilung zu erreichen, sollten Hochsensible lernen, auf ihren Körper zu achten und seine Sprache zu verstehen. Dabei kann ein spezielles Coaching und Frequenztherapie sehr hilfreich sein.
Bei bereits chronifizierten Innenohrerkrankungen reicht dies in der Regel leider nicht mehr aus. In solchen Fällen ist eine intensive organische Behandlung unumgänglich. Durch die Anwendung modernster Lasertechnologie ist die Prognose jedoch inzwischen sehr günstig. Wie schnell eine Genesung zu erreichen ist, hängt von der Dauer der Beschwerden ab. Ein über Jahre bestehender Befund erfordert selbstverständlich einen höheren therapeutischen Aufwand.
Weitere Infos findest Du unter www.lumomed.com